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Geschichte

Reichspogromnacht 1938: Den Terror überstanden

Die Mauern der Alten Synagoge Essen trotzten der Zerstörungswut der SA

Tuxyso / Wikimedia Commons, via Wikimedia Commons
von
Adam Elnakhal
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Geschichte

Der 9. November ist ein schicksalhafter Tag in der deutschen Geschichte: 9. November 1918 Ausrufung der deutschen Republik. 9. November 1989 Fall der Berliner Mauer. An den dritten Schicksalstag, den 9 November 1938 muss ich denken, als ich die Alte Synagoge Essen besuchte. Es ist tatsächlich eine Synagoge der Superlative, die sich dort inmitten der Essener Innenstadt erhebt und der jüdischen Gemeinde bis zum 9. November 1938 als Versammlungsstätte diente. Von außen klar zu erkennen ist die zur Kuppel stufenweise immer höher werdende Bauweise. Die Seitenfenster der Synagoge erinnern an einen romanischen Kirchenbau. Doch das vordere Rundfenster weist ganz eindeutig auf eine Menora hin, sodass der zum Teil tatsächlich fast schon eher christlich wirkende Bau auch für Ortsfremde als jüdisch erkennbar ist. Das eindrucksvolle Verweilen vor oder auf den Treppenstufen vor dem Haupteingang trüben allenfalls die lauten Kraftfahrzeuge auf der Hauptverkehrsader Steeler Straße, welche direkt vor der Synagoge entlang läuft. Und obwohl das Gebäude schon lange säkularisiert ist und sich heute im Eigentum der Stadt Essen befindet, muss es durch regelmäßige Anwesenheit der nordrhein-westfälischen Landespolizei und mehrere Überwachsungskameras und Einbruchsmelder gesichert werden. Doch so lange Hamas-Sympathisanten nicht wie im Juli 2014 in ihrem Juden- und Israelhass den Frieden an der Synagoge stören, ist dies tatsächlich ein sehr schöner Ort, der zum Verweilen einlädt. Und durch die…

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Nr. 11/2015