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Politik

Die „arabische Solidarität“ ist bitter

Wie die Golfstaaten den arabischen Flüchtlingen aus Syrien die Tür zuschlagen

HO / SPA, AFP
von
Monika Winter
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Politik

Während Deutschland gerade Flüchtlinge und solche, die vorgeben es zu sein, in Scharen aufnimmt, stellt sich unter anderem die Frage, warum die reichen arabischen Golfstaaten wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Katar und Bahrain syrischen (also ebenfalls arabischen) Flüchtlingen kein Asyl gewähren.

Diejenigen, die wirklich syrische Flüchtlinge sind, könnten aufgeteilt werden zwischen Europa und den Golfstaaten. Aber das ist wohl nicht gewollt. Es heißt, die Golfstaaten hätten die Genfer Konvention nicht unterzeichnet, so dass sie keine Flüchtlinge aufnehmen müssen. Die Golfstaaten selbst äußern Bedenken wegen Terror und Unruhen, den die Flüchtlinge angeblich in ihre Länder tragen könnten.

In Saudi-Arabien erwartet den jungen Ali Al-Nimr die Hinrichtung, was Enthauptung und anschließende Kreuzigung der Leiche bedeutet. Er wurde verhaftet, als er 17 Jahre alt war. Der Grund dafür war, dass er an einer Protestkundgebung im Jahre 2012 teilnahm. Weil er später einer angeblich „kriminellen“ Vereinigung beitrat, wurde er zum Tode verurteilt. Welche Qualen der Junge durchstehen musste, darüber mag man nicht nachdenken. In diesem Jahr gab es 134 Hinrichtungen, im Vorjahr 90 alleine in Saudi-Arabien. Saudi-Arabien erhielt gerade in geheimer Wahl einen Sitz im UN-Menschrechtsrat. Das geschah ein paar Tage nachdem die Berufung des jungen Ali Al-Nimr abgewiesen wurde und damit seine Hinrichtung feststand.

Die reichen Golfstaaten…

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Nr. 10/2015