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Der Mann vom 200-Mark-Schein

Paul Ehrlich – Krimifan, Begründer der Chemotherapie und Nobelpreisträger

By Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main, Germany [Public domain], via Wikimedia Commons
von
Claudia Trache
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Paul Ehrlich, der Mikroskopiker, Gewebefärber, Serumforscher, Immunologe und Chemotherapeutiker forschte mit Leidenschaft. Hartnäckig verfolgte er sein Ziel die „Zauberkugel“ zu finden, einen Wirkstoff, der allein die krankmachenden Erreger trifft und vernichtet, aber den Organismus selbst nicht angreift.

Einen Durchbruch schaffte er 1910 bei der Bekämpfung der Volkskrankheit Syphilis mit dem arsenhaltigen Salvarsan. Doch zunächst gelang es ihm mit Hilfe von farbanalytischen Versuchen, Ordnung in das System der weißen Blutkörperchen zu bringen. Damit schuf er Grundlagen für die moderne Hämatologie. Er etablierte eine Methode zur Färbung von lebenden Organismen und führte eine neue Harndiagnostik ein. 1908 erhielt er, gemeinsam mit dem russischen Zoologen Elias Metschnikoff, den Nobelpreis der Medizin für seine Verdienste in der Immunologie. Er entwickelte und optimierte Methoden zur Standardisierung von Antiseren gegen Diphterie- und Tetanustoxine.

Dabei konnte er auf die Erkenntnisse der passiven Immunisierung von Emil von Behring zurückgreifen.

Mit seiner Seitenkettentheorie der Antikörperbildung wurde Paul Ehrlich zu einem Mitbegründer der Immunologie. Er ging mit Neugierde durch die Welt, suchte den fachlichen Austausch unter Kollegen. Seine Arbeitsmaxime lautete: „Viel probieren, möglichste Genauigkeit der Versuche, möglichst wenig willkürliche Einschätzung. Viel arbeiten, wenig publizieren; keine ‚vorläufigen‘ Mitteilungen.“ (aus Martha…

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Nr. 3/2016