Lesezeit 16 Min
Kultur

Christoph Maria Herbst

„Ich bin Mamas Liebling. Vielleicht sogar Schwiegermamas Liebling.“

CHRISTIAN HARTMANN
von
Edda Bauer
und
Sascha Krüger
Lesezeit 16 Min
Kultur

Zur Person

Christoph Maria Herbst wurde am 9. Februar 1966 in Wuppertal geboren. Nach Abitur und Banklehre widmete er sich ganz der Schauspielerei. Die Neunzigerjahre verbrachte er als festes Ensemblemitglied an diversen Stadttheatern, bis 2001 Sat.1 sein komödiantisches Talent für die Comedy-Show „Ladykracher“ entdeckte. 2004 folgte Herbsts Durchbruch mit der Mockumentary-Serie „Stromberg“ auf Pro7. Nach fünf Staffeln, einem Adolf-Grimme-Preis und drei Comedy-Preisen wendete er sich den Kinokomödien zu. Unter der Regie von Michael Herbig stand er in „(T)Raumschiff Surprise“ vor der Kamera, neben Oliver Kalkofe agierte er in „Der Wixxer“ und „Neues vom Wixxer“ und an der Seite von Til Schweiger in „Wo ist Fred?“. 2014 schloss er mit „Stromberg – Der Film“ endgültig mit Bernd Stromberg ab. Christoph Maria Herbst ist verheiratet und lebt in Köln.

Das Hotel heißt Rome, der Teint ist ägäisch und der Bartschatten so akkurat katalan wie der von Pep Guardiola. Christoph Maria Herbst, Wuppertaler von Geburt und Gemüt, versprüht mediterranes Flair, während er ins sandfarbene Sofa sinkt, sichtlich zufrieden damit, dass Männer mit sehr hoher Stirn, also echte Kerle wie Guardiola, Varoufakis oder eben er selber, optisch derzeit extrem gut im Trend liegen. Akustisch ist Herbst den beiden allerdings weit voraus mit seinem leicht säuselnden Tenor und der makellosen Modulation, mit der er perfekt Pointen setzt, die auch vor der eigenen Person nicht zurückschrecken. Und hinter alledem lungern zwei Figuren, die ein Entspannen völlig verhindern, aber den Unterhaltungswert immens steigern: Stromberg und Hitler.

Herr Herbst, 2010 haben Sie kurz nach dem Erscheinen Ihres Buchs „Ein Traum von einem Schiff“ vollmundig einen literarischen Nachfolger angekündigt. Das ist jetzt fünf Jahre her. Lohnt sich das Warten noch?

Christoph Maria Herbst: Ja, das frage ich mich auch immer wieder. Ich rede mir selbst immer ein, gut Ding will Weile haben, um dann in…

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Nr. 10/2015