Lesezeit 11 Min
Kultur

Catherine Meurisse

„Wut ist schon zu viel Ehre für die Mörder.“

DARGAUD/RITA SCAGLIA
von
Birgit Holzer
Lesezeit 11 Min
Kultur

Zur Person

Catherine Meurisse, geboren 1980 in der Nähe von Poitiers in Westfrankreich, besuchte nach einem Studium der Literaturwissenschaft zwei Kunsthochschulen in Paris. 2005 trat sie als erstes weibliches Redaktionsmitglied dem Satiremagazin Charlie Hebdo bei, das in Frankreich als Institution gilt und von der Provokation lebt. 2006 druckte es die umstrittenen Mohammed-Karikaturen aus der dänischen Zeitung Jyllands-Posten nach. Meurisse zeichnete daneben für andere Magazine und brachte bereits mehrere Comic-Bücher heraus. Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo am 7. Januar 2015 ging sie auf Distanz und verließ das Magazin im Herbst ganz, um sich auf literarische Comic-Projekte zu konzentrieren.

Paris. Fast zwei Jahre liegt der Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo zurück, bei dem Terroristen zwölf Menschen töteten. Auch Catherine Meurisse gehörte zur Redaktion und hätte wohl ebenfalls ihr Leben gelassen, wenn sie an dem Tag nicht zu spät gekommen wäre. Die Frage, wie man weitermacht, wenn Freunde und Kollegen ermordet werden, hat sie in ihrer Kunst verarbeitet. Das Pariser Café betritt sie aufgeschlossen und fröhlich. Nur eine Bedingung stellt sie vorab: Über den Tag des Anschlags selber möchte sie nicht sprechen.

Frau Meurisse, nur ein paar Tage nach dem Attentat auf das Magazin Charlie Hebdo kam eine „Ausgabe der Überlebenden“…

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Nr. 20/2016