Lesezeit 12 Min
Kultur

Beth Ditto

„Unterdrückung macht vor Krisenzeiten nicht halt.“

MARCY MCCARTNEY
von
Britta Helm
Lesezeit 12 Min
Kultur

Berlin. Für Beth Ditto ist das Händeschütteln eine Geste von unherzlichen Menschen; die Sängerin umarmt zur Begrüßung schwungvoll. Die ehemalige Chefin der feministischen Pop-Band Gossip ist mit bester Laune und buntem Minikleid zum Interview erschienen, die Fragen beantwortet sie klug, humorvoll und mit schönstem Südstaaten-Twang. Dass es im Gespräch nicht um ihr Soloalbum gehen soll, stört sie nicht: „Ach, das ist doch nur der Plattenfirma wichtig, fragen Sie, was Sie wollen!“ Die Songs werden schon von alleine laufen, Ditto redet lieber über andere Dinge im Leben.

Frau Ditto, was bedeutet Luxus für Sie?

Darüber denke ich häufiger nach, und ich habe eine Antwort gefunden: eine riesige Schale Erdbeeren im Winter! Das ist der größte Luxus, den ich mir vorstellen kann. Aus dem eigenen Garten können sie nicht kommen, weil es zu kalt ist, also lässt man sie sich einfliegen – wie luxuriös!

Umweltfreundlich ist das nicht.

(lacht) Das stimmt natürlich. Aber ich möchte nicht auf alle schönen Dinge verzichten, nur weil gerade keine Saison dafür ist. Klar ist das Luxus. Hier in Deutschland zu sein ist auch Luxus. Erster Klasse zu reisen ist Luxus. Ausschlafen ist Luxus...

... und zwar ein Luxus, den Sie sich in Ihrem Job vermutlich leichter gönnen können als andere.

Heute leider nicht, denn deutsche Pressetage sind immer straff durchorganisiert, sehr vorbildlich. Aber sonst kann ich zum Glück schlafen, wann ich will, das ist richtig.

Ich stelle diese Fragen nach…

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Nr. 23/2017