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Gesellschaft

„Ich folge meiner Inspiration“

Sophia Amoruso (31) hat mit Nasty Gal quasi aus dem Nichts ein Mode-Imperium aufgebaut

ChiccoDodiFC/shutterstock.com
von
Ulrike Schäfer
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Gesellschaft

Auf der Innenseite ihres rechten Armes trägt Sophia Amoruso ein Tattoo: „1%“ steht dort, und wer sich in der Rockerszene nicht auskennt, wird kaum schlau daraus werden. Als „Einprozenter“ bezeichnen sich die wilden Kerle unter den Bikern, die kompromisslos nach ihren eigenen Gesetzen leben. Mit diesem anarchistischen Ethos konnte sich Sophia Amoruso lange Zeit identifizieren. Sie zog mit 17 von zu Hause aus und lebte am Rande der Gesellschaft, ernährte sich von weggeworfenen Bagels und schlug sich mit Aushilfsjobs und Ladendiebstahl durch. Die Chance, dass sie eines Tages Chefin eines Modeimperiums und Millionärin sein würde, dürfte weniger als ein Prozent betragen haben.

Und doch hat die Amerikanerin genau das erreicht: Nasty Gal („Böses Mädchen“) heißt ihr Unternehmen, das ursprünglich als kleiner eBay-Shop gedacht war – und dann so schnell wuchs, dass es die Gründerin bis heute kaum fassen kann. Inzwischen ist ihr Unternehmen 100 Millionen Dollar schwer und beschäftigt 350 Angestellte. „Hätte mich damals jemand in die Zukunft blicken lassen, hätte ich geschluckt und gedacht: ‚Zur Hölle, das ist viel zu viel Arbeit‘“, schreibt Amoruso in ihrem Buch, das ihre ungewöhnliche Erfolgsstory erzählt und in den USA zum Bestseller wurde. „Nasty Gal wäre sicher ein Misserfolg geworden, wenn ich es mir zum Ziel gemacht hätte, ein Unternehmen von der Größe aufzubauen, die es heute hat. Wenn du ein Endziel im Kopf hast, verpasst du all den Spaß auf dem Weg dorthin.“ Und ohne…

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Nr. 11/2015