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Kultur

„Der Franke stellt gern sein Licht unter den Scheffel“

Peter Theiler blickt zurück auf eine erfolgreiche Zeit als Staatsintendant in Nürnberg. 2018 wird er Intendant der berühmten Semperoper und stellt sich in Dresden einer neuen Herausforderung – und der Auseinandersetzung mit Pegida  

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von
Detlef Brandenburg
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Herr Theiler, erst mal herzlichen Glückwunsch zur Berufung als Intendant der Dresdner Semperoper. Fällt der Abschied von Nürnberg schwer?

Peter Theiler: Ja, natürlich. Mein Team und ich konnten hier bereits sieben Spielzeiten lang wunderbar arbeiten, wir haben einen tollen Rückhalt in der Stadt und beim Publikum, und was man nicht vergessen darf: Wir sind noch drei Jahre zu 150 Prozent in Nürnberg! Das Staatstheater Nürnberg ist ja als Stiftung organisiert, wir haben somit zwei Träger, die Stadt Nürnberg und den Freistaat Bayern. Beide Träger über alle politischen Couleurs hinweg ziehen in ihrer Unterstützung an einem Strang, weil sie gemeinsam wollen, dass es mit diesem Theater vorangeht. Das hat aber sicher auch damit zu tun, dass wir hier mit allen vier Sparten sehr erfolgreich arbeiten. In der Metropolregion Nürnberg sind wir das Theater. Die Abos sind seit Beginn meiner Intendanz in der Spielzeit 2008/09 von 7800 auf 12000 hochgegangen, die Auslastung lag in der Spielzeit 2014/15 bei 78 Prozent über alle Sparten, in der Oper sind es sogar 83 Prozent.

Ist dieses Interesse am Theater Ausdruck eines im positiven Sinne traditionellen Kulturverständnisses, das man ja Bayern insgesamt gern nachsagt?

Peter Theiler: Das könnte sein. Vor allem beobachten wir aber eine große Dynamik in unseren Abos. In den letzten Jahren haben pro Saison 800 bis 1000 Besucher ihr Abo gekündigt, vor allem aus altersbedingten Gründen. Allerdings haben die Neuabschlüsse die Kündigungen überkompensiert, sodass es zu dieser großen Steigerung kommen konnte…

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Nr. 12/2015