Lesezeit 10 Min
Fernweh

JEST Survival Camp

Der ehemalige US-Flottenstützpunkt United States Subic Naval Base auf den Philippinen wurde umgewandelt in die heutige Industrie- und Freihandelszone Subic Bay Freeport Zone (SBFZ). Geblieben in Subic Bay ist das legendäre Dschungel-Trainingslager JEST Survival-Camp, in dem sich westliche Waldläufer und philippinische Armeeangehörige freiwillig drillen lassen können.

RALF FALBE
von
Ralf Falbe
Lesezeit 10 Min
Fernweh

Der Ausbilder klopft mit seinem Holzknüppel vorsichtig auf das dichte Buschwerk, während der kleine Trupp sich entlang des lehmigen Dschungelpfades vorarbeitet. Schlangen sind hier weit verbreitet, wie die vielen schmalen Erdlöcher bezeugen. Gefahr droht auch durch scharfe Dornen, Kontaktgifte aus milchigen Pflanzensäften oder kleine Krabbeltiere wie Vogelspinne und Skorpion. Wir sind unterwegs im Regenwald von Subic Bay auf Luzon, wo ein zäher Instructor des JEST Camps die wichtigsten Überlebenstechniken im Dschungel lehrt: Feuermachen, Lagerbau, Pflanzenkunde, Nahrungsbeschaffung, Sicherheit im Regenwald. Das Jungle Environment Survival Training Campzählt zu den ältesten und renommiertesten Militär-Ausbildungslagern auf den Philippinen: Bereits während des Vietnamkrieges wurden hier US-Marines von Ausbildern des Volkes der Aeta auf den Dschungelkrieg in Indochina vorbereitet. Heute trainiert hier auch die philippinische Armee (AFP), wie die zahlreichen Mannschaftsbusse im Camp zeigen. Es ist militärisch zweckmäßig, sich in den entlegenen Checkpoints und Außenposten auch gegen die wuchernde tropische Vegetation zu behaupten, die dort oftmals regionale Paramilitärs, Rebellen und Terroristen schützt. Seit Jahrzehnten gilt gerade die südphilippinische Insel Mindanao als politischer Krisenherd. Nach dem Niedergang maoistischer Gruppen wie der NPA, einst bedeutende Widerstandsbewegung gegen die Marcos-…

Jetzt weiterlesen für 0,47 €
01.02.2018