Eine Organisation wie ein Organismus: Abteilungen gibt es keine mehr, die verschiedenen Aufgabenbereiche heißen Räume, die Entwicklung des Unternehmens geschieht von den Mitarbeitern her, und im Zentrum der Firma stehen Werte: Vertrauen, Verantwortung, Ergebnisse für den Kunden sowie Lernen durch allseitiges Feedback. Gibt's nicht? Doch, gibt es. Der Geschäftsführer der Osthus GmbH berichtet. Folge 16 der Serie über Unternehmen, die Grundlegendes anders machen.
Was Empowerment bedeutet, bekam Torsten Osthus knallhart zu spüren. Als er seinem Führungskräfteteam eröffnete, sie sollten das jährliche Strategiemeeting eigenständig vorbereiten und ihn so einplanen, wie sie es für sinnvoll hielten, war die Botschaft eindeutig: Wir machen anderthalb Tage Strategiemeeting, in der letzten Stunde kommst du dazu, wir stellen dir die Ergebnisse vor und du gibst uns Feedback. Doch Osthus stand dazu. Ein Treiber für eine grundlegende Veränderung des Unternehmens. Heute ist die Osthus GmbH, ein IT-Serviceunternehmen mit knapp hundert Mitarbeitern an vier Standorten in Deutschland, China, Indien und den USA, komplett anders aufgestellt als herkömmliche Unternehmen: ohne Abteilungen, konsequent von den Mitarbeitern her entwickelt und um zentrale Werte herumgebaut.
Torsten Osthus
ist Gründer und einer der drei Geschäftsführer der Osthus GmbH. Seine Erfahrungen hat er in dem Buch Chefsache Empowerment, erschienen beim Linde Verlag, beschrieben.
Herr Osthus, unsere Serie heißt "die Andersmacher", sie handelt von Unternehmen, die grundlegend etwas anders machen. Was machen Sie in Ihrem Unternehmen anders?
Wir entwickeln unsere Firma konsequent von den Mitarbeitern her. Wir sprechen mit unseren Mitarbeitern über Stärken und Schwächen, machen mit jedem neuen Mitarbeiter Stärken-Schwächen-Tests, und die Verantwortung für die Personalakte, wir nennen das die persönliche Entwicklungsakte, liegt beim…
