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Wirtschaft

Das vierte M

"Zurück an die Arbeit!" - das neue Buch von Lars Vollmer

Khakimullin Aleksandr / shutterstock.com
von
Winfried Kretschmer
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Wirtschaft

Drei Sorten von Verschwendung identifizierten die Pioniere des Lean-Ansatzes in den Werkshallen von Toyota, die "drei M": Mura (Schwankungen), Muri (Überlast) und Muda (unproduktive Tätigkeiten). Nun erkennt ein deutscher Autor in jenem Overload an Managementtools, Planung und Kontrolle, die scheinbar zur Unternehmensführung dazugehören, eine vierte Art der Verschwendung. Das vierte M: Management.

Aus den Unternehmen dringt unisono die Klage, dass Meetings überhandnehmen, dass sie zur Plage geworden sind, dass sie die Zeit fressen, während die Arbeit liegen bleibt. "Die Arbeit? Bleibt liegen?", fragt Lars Vollmer: Etwas, das in Unternehmen so breiten Raum einnehme, für das alle anderen Arbeiten unterbrochen würden, das so viel Ressourcen binde, das soll keine Arbeit sein?

"Genau. Es ist keine Arbeit", lautet der messerscharfe Schluss des Unternehmers, Buchautors, Redners und Mitbegründers des Intrinsify.me-Netzwerks. Seine These: "In den meisten Unternehmen wird zu wenig gearbeitet und zu viel Arbeit gespielt." Seine Schlussfolgerung: "Die meisten Mitarbeiter UND vor allem die meisten Führungskräfte müssen meiner Ansicht nach deutlich mehr arbeiten, wenn sie wollen, dass ihr Arbeitsplatz auf Dauer bestehen bleibt und ihr Unternehmen floriert. Deutlich mehr!"

Das kommt provokativ daher, soll es auch, ist aber nur die sorgsam geschärfte Spitze einer wohlüberlegt ausbuchstabierten Argumentation.

Kaum Zeit für wirkliche Arbeit…

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25.02.2016