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Magensäureblocker bringen die Darmflora durcheinander

Magensäurehemmer, sogenannte Protonenpumpenhemmer, verändern drastisch die Darmflora und fördern so Magen-Darm-Infekte.

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von
Angelika Lensen
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Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür, Zwerchfellbruch, starkes Sodbrennen durch zurückfließende Magensäure: Das sind nur einige der Gründe, warum Patienten sogenannte Protonenpumpeninhibitoren (PPI) verordnet werden, die die Magensäureproduktion stark einschränken. Auch bestimmte Medikamente wie Acetylsalicylsäure zur Blutverdünnung können eine Therapie mit solchen Säurehemmern erforderlich machen. Doch die Magensäurehemmer sollten nur so kurz wie möglich eingenommen werden, wie Forschungen in den letzten Jahren ergaben. Denn neben den inzwischen bekannten Risiken wie Magnesium-, Vitamin B12- und Eisenmangel, stellten niederländische Wissenschaftler nun fest, dass die Säureblocker die Darmflora drastisch verändern. Das macht den Verdauungstrakt empfindlich für schwere Infektionen mit krankmachenden Keimen.

Anstoß gaben Morbus Crohn-Patienten

In diese Richtung zu forschen, kommt nicht von ungefähr: »Während meiner Studie, welche Faktoren die Darmflora von Morbus Crohn-Patienten beeinflussen, bekam ich die Vermutung, dass der am meisten verwendete Typ Magensäurehemmer, die Protonenpumpeninhibitoren, einen großen Effekt haben. Deshalb beschlossen wir, das nicht nur in der Gruppe von Morbus Crohn-Patienten zu untersuchen, sondern auch in zwei anderen Gruppen: gesunde Teilnehmer und Patienten mit Reizdarmsyndrom. Insgesamt hatten wir 1.815 Studienteilnehmer«, erklären die Studienautoren…

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15.12.2015