Lesezeit 6 Min
Wissen

Die Gier nach Sand bedroht die Umwelt

Die zunehmende Gewinnung von Sand schadet Mensch und Natur, warnen Ökologen. Aber harte Fakten fehlen. Nach Ansicht niederländischer Experten sind die Nachteile gering.

Falkenpost / pixabay.com
von
Angelika Lensen
Lesezeit 6 Min
Wissen

Wenn man an einem tropischen Strand liegt oder nach einem Strandspaziergang den Sand aus Schuhen und Strümpfen schüttelt, scheint Sand nicht unbedingt ein seltener Rohstoff zu sein. Dennoch sorgt die weltweite Sandgewinnung für zahlreiche Probleme. Davor warnen deutsche und amerikanische Wissenschaftler in einem kürzlich erschienen Artikel im Fachmagazin „Science“. Es wird weltweit mehr Sand und Kies gewonnen als fossile Brennstoffe und Biomasse. Das schadet der Umwelt, schreiben die Wissenschaftler, verursacht Nahrungs- und Wassermangel und führt zu Kriminalität und „Sandkriegen“.

Sandförderung steigt wegen Städtewachstum

Fest steht, dass die Sand- und Kiesförderung in den vergangenen Jahren durch das Städtewachstum schnell zunimmt. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten und laut den Vereinten Nationen wird dieser Anteil in den kommenden Jahren in jedem Fall weiter wachsen. Sand ist ein wichtiger Rohstoff für Baumaterialien. Alle Gebäude, von Wolkenkratzern bis zu Lagerhallen bestehen aus Beton, der aus Sand, Kies und Zement gemischt wird. Auch das Fensterglas und der Asphalt auf den Straßen bestehen aus Sand.

Sandmafia in Indien

In Indien, wo in den letzten Jahren immer mehr gebaut wird, ist die Nachfrage nach Sand dreimal höher als das Angebot aus legalen Quellen. Dadurch ist eine „Sandmaffia“ entstanden, die aus Flüssen und anderen inländischen…

Jetzt weiterlesen für 0,42 €
30.01.2018