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Wo einst Eis geerntet wurde

Knast, Kraftwerk, Kühlhaus - so war es früher. Die schöne Seite der Spree hat Berlin erst spät entdeckt. Zuletzt auch in der Rummelsburger Bucht

BERLINER ZEITUNG / PAULUS PONIZAK
von
Jens Blankennagel
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Die Spree – Flussgeschichten (5)

In unserer Sommerserie folgen wir der Spree von der Quelle bis zur Mündung. Wir erzählen, wie der Fluss die Landschaft und die Menschen an seinen Ufern prägt und was er für Berlin bedeutet.

Teil 5: Die zwei Seiten der Rummelsburger Bucht

BERLIN Die beiden Welten sind durch eine Mauer voneinander getrennt. Auf der einen Seite das Heute, auf der anderen das Gestern. Die Rummelsburger Bucht hat zwei Gesichter, denn an diesem Abschnitt der Spree im Osten der Stadt prallen zwei Welten aufeinander: die des alten Industrieflusses und die des neuen schönen Wohnens.

Wer von der trubeligen Innenstadt an die Bucht kommt, sieht erst einmal nur das Heute und fällt fast in Urlaubsstimmung: Die Uferpromenade ist breiter als vielerorts an der Ostsee, der Wind bläst angenehm, auf den Bänken sitzen Mädchen und telefonieren, und in der Segelschule am Kai bereiten ein paar Jungs ihre Boote vor.

Wer hier am Ufer entlanggeht, muss inzwischen nach dem Gestern ganz schön suchen. Das Heute ist übermächtig. Überall stehen neue Häuser: schwarz-weiße Townhouses mit hohen Künstlerateliers, enge Reihenhäuser, die holländisch anmuten, und Wohnblocks, denen anzusehen ist, dass die Mieten über dem Durchschnitt liegen…

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11.08.2015