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Wirtschaft

„Wir wachsen nicht, wir explodieren“

Home24-Chef Domenico Cipolla über Rücksendequoten, Händlersterben und den Möbel-König Kurt Krieger

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von
Jochen Knoblach
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Wirtschaft

Dass ein riesiges Möbelhaus in eine Häuserzeile passt und sogar ohne Großparkplatz auskommt, wird in der Greifswalder Straße Nummer 212 bewiesen. Zwischen Bio-Company-Filiale und Automaten-Casino residiert dort das Unternehmen Home24. Es ist Europas größtes Online-Möbelhaus, mit dem Domenico Cipolla das fest gefügte Geschäft mit Tischen, Schränken und Sofas revolutionieren will. Es sei Zeit für eine Alternative, sagt der Home24-Chef, für den es typischerweise nicht einmal einen Chefparkplatz gibt. Er habe gar kein Auto, sagt der gebürtige Italiener. Cipolla kommt mit dem Fahrrad zur Arbeit. "Zeitgemäß".

Herr Cipolla, kennen Sie Kurt Krieger?

Nicht persönlich, aber ich würde ihn sehr gern einmal kennenlernen.

Um ihm dann zu sagen, wie man heutzutage Möbel verkauft?

Unsinn. Ich habe großen Respekt vor dessen Leistung. Kurt Krieger hat in den vergangenen Jahrzehnten eine beeindruckende Präsenz aufgebaut. Da würde ich sicher eher zuhören, als mir anzumaßen, ihm Ratschläge zu geben.

Aber Krieger ist der Mann hinter den Marken Höffner, Kraft und Porta, der Möbel-König von Berlin. Er verkörpert einen Markt, den Sie als eingestaubt bezeichnen.

Ich halte den klassischen Möbelhandel tatsächlich nicht mehr für zeitgemäß, doch das ist dessen Problem. Möbelhäuser sind nicht unsere Feinde, und wir arbeiten auch nicht gegen sie, sondern für den Kunden…

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04.12.2015