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Wirtschaft

„Wir machen niemanden platt“

Zerstört der Versandhandel mit Medikamenten die Apotheken? Im Gegenteil, sagt DocMorris-Chef Olaf Heinrich. Er glaubt, dass alle davon profitieren

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von
Timot Szent-Ivanyi
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Es sah zeitweise so aus, als habe die etablierte Apothekerschaft ihren Frieden mit dem Versandhandel gemacht. Doch nachdem der Europäische Gerichtshof im Herbst 2016 geurteilt hatte, dass die Preisbindung für Medikamente nicht für ausländische Versandapotheken gilt, ist die Auseinandersetzung wieder voll entbrannt. Im Mittelpunkt steht DocMorris, Europas größte Versandapotheke mit Sitz im niederländischen Heerlen. Vorstandschef Olaf Heinrich über schmutzige Kampagnen, Täuschungen und vertrottelte Greise.

Herr Heinrich, wie ist es, ein Unternehmen zu leiten, das selbst keine Werbung machen muss?

Olaf Heinrich: Die Apotheker haben uns mit ihren unablässigen Aktionen gegen den Versandhandel in die Medien gebracht und bekannt gemacht. Ihr Widerstand ist immer auch kostenlose PR für uns. Auf der anderen Seite ist es nicht immer leicht, der Pionier in einer Branche zu sein.

Inwiefern?

Immer wiederfährt die Apothekerschaft Kampagnen gegen uns. Schon 2002 wurde eine Unterschriftenaktion gestartet. Der Versandhandel, so hieß es, führe zum Zusammenbruch der gesamten Arzneimittelversorgung in Deutschland. Und nun sammeln die Apothekerverbände wieder Unterschriften gegen uns. Diese Aktion ist ja legitim. Aber die bewusst falschen Informationen und Verleumdungen, das Niveau der Auseinandersetzung sind es nicht. Ich glaube zwar nicht, dass sich unserer Kunden von dieser Aktion beeindrucken…

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25.02.2017