
„Wir leben ein ungarisches Leben“
Herthas Cheftrainer Pal Dardai über zerschnittene Fußbälle, typische Berliner und seinen Weinkeller
Wir sitzen auf der Terrasse im Hause Dardai. Im Garten spielen die drei Jungs Fußball auf zwei kleine Tore. Herthas Cheftrainer Pal Dardai ist entspannt nach einer erfolgreichen Saison. Es gibt einen leichten ungarischen Weißwein aus dem eigenen Weinkeller, dazu Käse und Salami. Wir reden über Fußball und Berlin.
Herr Dardai, Sie kamen 1997 als 20-jähriger Fußballer von Budapest nach Berlin. Was wussten Sie über die Stadt und Ihren neuen Verein Hertha BSC?
Ganz ehrlich: Nicht sehr viel. Berlin war für mich natürlich eine riesengroße Stadt, eine Metropole, und Hertha der bekannteste Klub. Ich wollte in Deutschland als junger Profi auch ordentlich Geld verdienen. Ich habe dann ein Probetraining bei Trainer Jürgen Röber absolviert, und Hertha hat mich aus meinem Vertrag in Budapest herausgekauft. Der damalige Assistent von Röber, Bernd Storck, hatte mich bei der U21 von Ungarn zuvor beobachtet. Jetzt ist Storck Trainer der ungarischen Nationalmannschaft und wurde dort mein Nachfolger, den ich dem Fußballverband empfohlen habe. Kurios, der Kreis hat sich irgendwie geschlossen.
Sind Sie 1997 allein nach Berlin gekommen?
Nein, meine Frau Monika, eine ehemalige Handballerin, kam sofort mit mir nach Deutschland. Wir waren damals verlobt und haben im Sommer 1997 geheiratet.
Gab es Mitspieler bei Hertha, die Ihnen das Eingewöhnen in einer neuen Stadt und bei einem neuen…