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Wirtschaft

„Viele der US-Konzerne sind betrügende, lügende Mistkerle“

Der Chef der britischen Buchhandelskette Waterstone's, James Daunt, über die Konkurrenz im Internet, guten Kaffee und HipHop im Laden

By Mtaylor848 (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
von
Marten Hahn
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Wirtschaft

Als James Daunt die Geschäfte der britische Buchhandelskette Waterstone's übernahm, stand das Unternehmen vor dem Bankrott. Das war 2011. Heute schreibt der Marktführer wieder Gewinn. Als Treffpunkt hat er seinen neuen Vorzeige-Laden in Londons Tottenham Court Road vorgeschlagen. Die Gegend ist hip. Der Laden auch. Viele Kunden sind Studenten aus den umliegenden Unis. Als Daunt den Laden betritt, holt er sich und seinem Gast einen Kaffee an der Bar im ersten Stock - und bezahlt dafür. Manchmal ist der Chef auch nur Kunde.

Herr Daunt, kann ein guter Kaffee Flat-White den stationären Buchhandel retten?

Kann er nicht. (lacht) Wenn der Buchladen kein guter Buchladen ist, hilft auch der beste Flat White der Welt nichts. Aber ich glaube Buchläden, die auch Orte der Begegnung sind, sind automatisch bessere Buchläden - wenn sie gut gemacht sind. Für manche bedeutet das, ein Café zu integrieren und Leuten die Möglichkeit zu geben, sich hinzusetzen. Wenn man das tut: Biete einen guten Flat White an, keinen schlechten.

Als Sie die Geschäftsführung übernahmen, stand Waterstone's kurz vor dem Bankrott. Jetzt macht das Unternehmen wieder Gewinn. Wenn es nicht am Kaffee liegt, woran dann?

Indem man sehr guten Buchverkäufern freie Hand lässt. Es gibt gewisse Dinge, die wir zentral vorgeben. Den Rest überlassen wir den lokalen Teams. In diesem Laden ist kaum einer der Angestellten über 30. Hier…

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13.08.2016