Lesezeit 7 Min
Verbrechen

Verfolgt und erwürgt

Die Abiturientin Hanna K. aus Kaulsdorf wurde nachts in der Nähe ihres Elternhauses umgebracht. Nun wird das Urteil gegen ihren mutmaßlichen Mörder gesprochen

By Ingolf from Berlin [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons
von
Katrin Bischoff
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Verbrechen

Die letzten zwei Telefonnachrichten ihres Lebens schickt Hanna K. gegen Mitternacht an ihren Vater. Ihre Mutter liegt zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus. Die Party sei zu Ende, schreibt die 18-Jährige in der Nacht zum 16. Mai 2015 von der Geburtstagsfeier einer Freundin in Lichtenberg. Sie räume jetzt nur noch mit auf. Ob sie Schlüssel bei sich habe, tippt der Vater in sein Handy. Die Abiturientin bejaht.

Der Vater ist beruhigt und geht schlafen. Er glaubt, seine Tochter würde von einer Freundin mit dem Auto nach Hause gebracht werden und Hanna in einer Stunde zu Hause sein. So war es vereinbart. Doch als er gegen 2.30 Uhr aufwacht, ist das Bett der Tochter unberührt. Der Vater versucht, Hanna anzurufen. Doch die sonst immer zuverlässige junge Frau geht nicht ans Telefon. Schließlich klingelt das Handy der Tochter nicht mehr, offenbar ist der Akku leer.

Gegen 5.30 Uhr bemerkt der besorgte Vater das Blaulicht unweit des Hauses der Familie. Ein Rettungswagen steht an dem Weg, der von der Kaulsdorfer Siedlung zum Bahnhof Wuhletal führt. Hannas Vater ist schnell dort, es sind gerade einmal 200 Meter. Doch er wird an einer Absperrung aufgehalten. Er erzählt, dass er seine Tochter sucht. Als ihm das Foto einer jungen Frau gezeigt wird, die tot im Gebüsch liegt, wird sein Verdacht zur furchtbaren Gewissheit: Die Tote ist seine Tochter. Der Täter hat ihr die Strumpfhose zerrissen und den Slip zerschnitten. Er hat offenbar versucht, die junge Frau zu…

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10.12.2015