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Verbrechen

Verabredung zum Mord

Bei lebendigem Leib verbrannt – das Verbrechen an der 19-jährigen Maria P. aus Berlin und ihrem ungeborenen Kind schockierte das ganze Land. Am Kriminalgericht in Moabit hat der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Täter begonnen. Doch diese verweigern die Aussage.

BERLINER ZEITUNG / GERD ENGELSMANN
von
Katrin Bischoff
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Verbrechen

BERLIN. Die letzte Nachricht ihres Lebens schrieb Maria P. am 22. Januar dieses Jahres um 20.42 Uhr. "Wieder ist eine Stunde rum. Ich bin echt sauer", ließ sie eine Freundin über den Handydienst WhatsApp wissen. Da hatte die 19-Jährige bereits den ganzen Tag zu Hause auf den Vater ihres noch ungeborenen Kindes gewartet. Eren T., so hatte er es gesagt, wollte mit ihr Babysachen kaufen gehen. Und er sprach von einer Überraschung. Endlich, muss Maria P. gedacht haben, wollte sich ihr Freund zu seiner Tochter bekennen. Sie war im achten Monat. Wochenlang schon hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Er wollte das Kind nicht, hatte Maria P. erfolglos zur Abtreibung gedrängt.

Kurze Zeit, nachdem Maria P. die beiden Sätze an ihre Freundin in ihr Handy getippt hatte, war sie tot. Zwischen 21 und 22.30 Uhr muss sie niedergestochen und verbrannt worden sein, davon geht die Staatsanwaltschaft aus. Ermordet in der Köllnischen Heide im Berliner Stadtteil Adlershof, in einem abgelegenen Waldstück nahe dem Städtischen Friedhof. Neben einem unbefestigten Weg, den Birken säumen. Spaziergänger fanden die Tote am nächsten Morgen.

"Verbrennen zu Lebzeiten" ergab die Obduktion als Todesursache. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass Maria P. bei vollem Bewusstsein qualvoll verbrannte. Und dass die junge Frau einige Minuten in Flammen gestanden haben muss, bis sie starb. Das ungeborene Kind erstickte.

Von diesem Donnerstag an müssen sich die mutmaßlichen…

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08.10.2015