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„Tempo 30 wäre oft eine Beschleunigung“

Senatorin Regine Günther über Macht, Verkehr, saubere Luft – und ob der Kauf von Dieselautos noch ratsam ist

BERLINER ZEITUNG / PAULUS PONIZAK
von
Peter Neumann
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Eines der Gemälde zeigt grünes Dickicht, ein anderes Quallen in blau. Die Bilder der Malerin Alke Brinkmann sind derzeit der einzige Wandschmuck im Büro der Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Der Raum im Senatsgebäude Am Köllnischen Park in Mitte wirkt so, als hätte Regine Günther seit ihrem Amtsantritt 2016 kaum Zeit gehabt, sich einzurichten. In der Tat gibt es anderes zu tun. Auf der Agenda stehen viele, teils streitträchtige Themen. Etwa Tempo 30.

Mit 54 sind Sie in die Politik und die Verwaltung gewechselt. Haben Sie Ihre Entscheidung schon bereut?

Für mich ist es immer noch die richtige Entscheidung. Senatorin zu sein ist eine spannende, herausfordernde Aufgabe, sehr vielfältig. Ich habe viel mit Menschen zu tun, was mir gut gefällt. Außerdem ist dies ein Gestaltungsressort, da gibt es viele Möglichkeiten, etwas zum Positiven zu verändern.

Was Sie entscheiden, kann Autofahrer, Radfahrer, viele andere Berliner betreffen. Üben Sie gern Macht aus?

Macht - das klingt, als würde ich mich über andere Menschen hinwegsetzen. Natürlich geht es am Ende stets darum, Entscheidungen zu treffen. Tatsächlich müssen Menschen für diese Lösungen gewonnen werden, und deshalb steht vielmehr der bestmögliche Kompromiss sehr oft im Zentrum meines Handelns.

Haben Sie den Eindruck, bislang schon etwas geschafft zu haben?

Wir sind erst seit sechs Monaten im Amt und…

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13.06.2017