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Wirtschaft

Schmutzige Tricks

Volkswagen steckt durch den Abgas-Skandal in der Krise. Vorstandschef Martin Winterkorn will es richten – und entschuldigt sich per Video

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von
Frank-Thomas Wenzel
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BERLIN. Auf der Automesse IAA gaben sich die Volkswagen-Oberen ungewohnt zurückhaltend. Die Präsentationen der Novitäten wurde eher kurz und knapp abgespult. Bei der Kernmarke VW spielte das Thema Umwelt kaum eine Rolle. Vorstandschef Martin Winterkorn schaute sich die Shows einigermaßen geduldig an. Doch danach war er schnell verschwunden. Jetzt kennen wir den Grund für das eher verdruckste Verhalten des obersten VW-Managers und seiner Kollegen: Schon Anfang voriger Woche wussten die Führungskräfte des größten Autobauers der Welt offenbar, dass Heftiges droht.

Winterkorn musste zunächst am Sonntag einräumen, dass bei Diesel-Pkw, die in den USA verkauft wurden, bei den Abgaswerten geschummelt wurde – knapp 500 000 Autos sollen betroffen sein. Am Dienstag musste der Konzern zugeben, dass die Manipulationen eine um ein Vielfaches größere Dimension haben: "Auffällig sind Fahrzeuge mit Motoren vom Typ EA 189 mit einem Gesamtvolumen von weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen", heißt es in einer Mitteilung. Und weiter: "Ausschließlich bei diesem Motortyp wurde eine auffällige Abweichung zwischen Prüfstandswerten und realem Fahrbetrieb festgestellt."

Was da in wohl gewählten Worten verlautbart wird, bedeutet nichts Geringeres als den Super-GAU für den Wolfsburger Konzern.

"Der Schaden, der für die deutsche Industrie jetzt entstanden ist, ist gar nicht mehr zu bemessen", sagt Ferdinand Dudenhöffer, Automobilwissenschaftler von der Uni Duisburg-Essen…

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23.09.2015