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Pioniere der Miniaturwelt

Der Chemie-Nobelpreis geht in diesem Jahr an die Erfinder molekularer Maschinen

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von
Anke Brodmerkel
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Man stelle ihn sich vor: einen Roboter, der so winzig klein ist, dass er mühelos jedes noch so feine Blutgefäß des menschlichen Körpers durchforsten kann. Er wäre vielleicht auf der Suche nach Krebszellen - die im Blut zirkulieren, um sich dann irgendwo im Körper festzusetzen und zu einem neuen Tumor heranzuwachsen. Der Mini-Roboter würde diese Zellen nicht nur aufspüren. Er könnte womöglich sogar Substanzen mit sich führen, die den todbringenden Gebilden endgültig den Garaus machen.

Noch existiert ein solches Miniatur-Gefährt, das den Krebs besiegen könnte, nicht. Doch ein Anfang ist gemacht. Wissenschaftler sind inzwischen in der Lage, Motoren zu bauen, die nur wenige Nanometer klein sind - also tausendmal dünner als ein menschliches Haar. Für die Entwicklung und Herstellung solcher molekularen Maschinen verleiht die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm den Pionieren dieses Forschungszweiges den diesjährigen Nobelpreis für Chemie.

Der Franzose Jean-Pierre Sauvage, der gebürtige Schotte James Fraser Stoddart und der Niederländer Bernard Feringa teilen sich den mit acht Millionen Schwedischen Kronen (rund 830 000 Euro) dotierten Preis, der traditionell am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, überreicht wird. Ihre Miniatur-Maschinen hätten die Chemie in eine neue Dimension geführt, heißt es in der Begründung des Nobelkomitees.

Sensoren und Nanobatterien

Konkrete Anwendungen können die…

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06.10.2016