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Oben bleiben

Michael Preetz ist nun 50 und hat einige Erfahrung gesammelt mit dem Auf und Ab zweier Fußball-Leben – erst als Stürmer, dann als Manager von Hertha BSC. Eine Begegnung zum Saisonstart mit einem, der mehr im Blick hat als nur das Spielfeld.

By Thomas Rodenbücher (Flickr: IMG_6849.jpg) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
von
Paul Linke
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BERLIN. Michael Preetz zickzackt mit dem Zeigefinger durch die Luft. Er lässt ihn hochschnellen und gleich wieder runtersausen. Ein Gipfel entsteht, ein Tal und noch ein Gipfel und noch ein Tal - und dann noch einmal von vorne das Ganze. Der Finger macht dabei keine Pausen. Es gibt kein Plateau. Preetz zieht keine Ebene rein. Denn das ist es nun mal: das Panorama seiner steilen Karrierewege. Die unruhige Berglandschaft seines ersten Fußballlebens. Es gibt nur wenige Profispieler, die so viele Höhenmeter zwischen Erster und Zweiter Bundesliga zurücklegen mussten wie der heutige Manager von Hertha BSC. Auf einen Aufstieg folgte ja meist ein Abstieg. Oder umgekehrt. Mit Fortuna Düsseldorf ging es mal runter und rauf. Mit dem MSV Duisburg mal rauf und runter. Am Ende hat er oben genau ein Spiel mehr bestritten als unten. Als hätte seine Karriere noch diese besondere Pointe gebraucht.

"Es hatte alles seinen Sinn", sagt Preetz und blickt kurz dorthin, wo man meist Sinnstiftendes vermutet: aus dem Fenster, zum Himmel. Einundzwanzig, der Finger zickt, zweiundzwanzig, der Finger zackt: "Ich habe es nie nur so gesehen, dass ich hart getroffen worden bin." Nie nur. Aber eben auch. Doch das kam vor allem später. In seinem zweiten Fußballleben als Funktionär, als er verantwortlich gemacht wurde für zwei Abstiege. Als die Abfolge von Gipfel und Tal sich zu wiederholen begann.

Michael Preetz, seit diesem Donnerstag 50 Jahre alt, trägt Turnschuhe,…

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17.08.2017