Lesezeit 7 Min
Politik

Niemandsland

Waldstück oder Schuttabladeplatz? Vor sechs Jahren hat Robert Riedel in Berlin-Kaulsdorf ein Grundstück gekauft. Es hat ihm viel Unglück gebracht und diverse Prozesse. Und der Streit mit der Senatsumweltverwaltung ist längst nicht entschieden

Konevi / pixabay.com
von
Christine Dankbar
Lesezeit 7 Min
Politik

Auf den Tischen im Saal 4102 des Berliner Verwaltungsgerichts finden die Prozessbeteiligten an diesem Morgen eine Lagekarte. Die Vorsitzende Richterin Anja Engel hat die Kopien anfertigen und auslegen lassen. "Damit wir wissen, wovon wir reden", sagt sie.

Der Vertreter der Senatsumweltverwaltung setzt sich an den Tisch, auf dem ein Schild mit der Aufschrift "Beklagte/r" steht. Ein grauhaariger älterer Mann, der sich als Norbert Maier vorstellt. Aus welchem Referat er kommt, will er nicht sagen. Auch vor Gericht wird er fast den gesamten Vormittag über schweigen. Die Kopie hält er nur kurz in der Hand und legt sie dann zu anderen in der dünnen Handakte, die er bei sich führt.

Robert Riedel, der an diesem Tag 54 Jahre alt wird, legt das Papier ebenfalls schnell zur Seite. Er weiß, wovon hier die Rede ist: Es geht um sein Grundstück am sogenannten Barnimhang in Kaulsdorf, das ihm seit mehr als sechs Jahren gehört - und das ihm seither nichts als Ärger mit den Behörden eingebracht hat.

Der Termin vor der 24. Kammer des Verwaltungsgerichts ist Teil des Rechtsstreits, den Riedel gegen die Senatsumweltverwaltung führt. Heute müssen er und vor allem seine Rechtsanwältin Andrea Aron darlegen, dass das 8 000 Quadratmeter große Grundstück an der nordwestlichen Ecke des Barnimhanges zu Unrecht in das Landschaftsschutzgebiet geriet. Außerdem will er den Bescheid anfechten, mit dem ihm die Senatsverwaltung jegliche Bebauung auf seinem Gelände untersagt.…

Jetzt weiterlesen für 0,44 €
23.05.2018