Lesezeit 9 Min
Gesellschaft

„Mich interessiert, was Extremisten machen“

Sascha Adamek über radikale Moscheevereine und den Scharia-Kapitalismus

BERLINER ZEITUNG / GERD ENGELSMANN
von
Julia Haak
Lesezeit 9 Min
Gesellschaft

Der Anschlag auf dem Breitscheidplatz im vergangenen Jahr hat uns schockiert. Vielleicht beschäftigen wir uns deshalb noch immer mit den Einzelheiten und weniger mit dem Milieu, in dem er möglich wurde. Das könnte ein Fehler sein. Sascha Adamek, Journalist und Autor, interessiert sich für die wirtschaftlichen Grundlagen von Islamismus. In seinem Buch "Scharia-Kapitalismus sagt er, Staaten, die einen radikalen Islam zur Staatsreligion gemacht haben, exportieren ihre Religion hierher, indem sie radikale Moscheevereine unterstützen und terroristische Gruppen fördern - auch in Berlin. Wir treffen ihn auf dem Dach des RBB-Rundfunkgebäudes an der Masurenallee.

Herr Adamek, brauchen Sie schon Polizeischutz?

Nein, ich hoffe nicht. Bislang hat mir wegen des Buches keiner gedroht. Es gibt allerdings Personen, die versuchen, meinen Ruf zu beschädigen. Sie sagen, ich hätte falsch recherchiert und würde Islamophobie stärken. Das sind Versuche, mich in eine bestimmte Ecke zu stellen. Ich habe allerdings einigen Organisationen allein durch Recherchen viel Geld gekostet.

Inwiefern?

Ich hatte zum Beispiel ein handfestes Papier aus dem Senat, woraus hervor ging, dass die Neuköllner Begegnungsstätte Hilfe von einem Senator wollte. Die wollten für den Um- und Ausbau ihrer Moschee an der Flughafenstraße von ihm eine Art Unbedenklichkeitsbescheinigung. Die bräuchten sie, um 2,2 Millionen Euro Spenden aus Kuwait zu…

Jetzt weiterlesen für 0,47 €
28.09.2017