Lesezeit 7 Min
Wirtschaft

„Mehr Sprechstunden sind nicht zu viel verlangt“

Die Chefin der Gesetzlichen Krankenkassen, Doris Pfeiffer, über Wartezeiten bei Ärzten, deren Einkommen und überfüllte Notaufnahmen

jossuetrejo_oficial / pixabay.com
von
Timot Szent-Ivanyi
Lesezeit 7 Min
Wirtschaft

Bisher hat sich die Spitzenorganisation der gesetzlichen Krankenkassen noch nicht offiziell zum Koalitionsvertrag von Union und SPD geäußert. Nachdem nun Jens Spahn (CDU) sein Amt als neuer Ressortminister angetreten hat, ist es aber vorbei mit der Zurückhaltung. Ein Gespräch mit der Chefin des Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, über Wartezeiten, Arzteinkommen und die Zukunft der elektronischen Gesundheitskarte.

Frau Pfeiffer, der neue Gesundheitsminister Jens Spahn hat sich in seinem ersten Tagen im Amt zu vielen Themen geäußert, aber eher weniger zu seinem Ressort. Beunruhigt Sie das?

Herr Spahn ist als erfahrener Gesundheitspolitiker bekannt und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Auch wenn die Schlagzeilen andere Bereiche betrafen, so hat er doch durchaus Gesundheitsthemen benannt, die uns als Kassen extrem wichtig sind, also zum Beispiel die Probleme bei den Wartezeiten und Fortschritte bei der Digitalisierung. Aus unserer Sicht müsste noch die Reform der Notfallversorgung ganz oben auf die Agenda.

Das hat ja im weitesten Sinne auch mit der Frage zu tun, wann und wo ich als Patienten behandelt werde. Andreas Gassen, der oberste Kassenarzt, sagt, es gebe gar keine Terminprobleme.

Wir müssen doch der Realität ins Auge blicken. Dass leider immer wieder gesetzlich Versicherte Probleme haben, zeitnah einen Termin zu bekommen, kann niemand wegdiskutieren, obwohl man das eigentlich nicht erklären…

Jetzt weiterlesen für 0,43 €
28.03.2018