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Krebsspuren im Blut

Ein noch junges Verfahren in der Onkologie, die Liquid Biopsy, zeigt den Weg zur besten Therapie

skeeze / pixabay.com
von
Anke Brodmerkel
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Kein Tumor gleicht dem anderen. Das ist der Grund, warum zwei Patienten mit der anscheinend gleichen Krebsart auf ein bestimmtes Medikament völlig unterschiedlich reagieren können: Bei dem einen geht der Tumor zurück, bei dem anderen zeigt sich die Geschwulst völlig unbeeindruckt. Meist liegt das an genetischen Abweichungen (Mutationen) der jeweiligen Krebszellen.

Wissenschaftler versuchen schon lange, die genetischen Details eines jeden Tumors und seiner Abkömmlinge, der gefürchteten Metastasen, zu identifizieren. Ihnen geht es darum, unwirksame Therapien zu vermeiden und damit den Patienten mögliche Nebenwirkungen, die mit jeder Krebsbehandlung einhergehen können, zu ersparen.

Lange Zeit gelang das ausschließlich mithilfe einer Gewebeprobe, der Biopsie. Für den Patienten ist das Verfahren aufwendig und mitunter, zum Beispiel bei Tumoren in der Lunge, auch nicht ungefährlich. Viel eleganter ist eine neue Methode, bei der man seit einigen Jahren im Blut nach verräterischen Krebsspuren fahndet.

Liquid Biopsy heißt das Verfahren, auch Flüssigbiopsie oder - da es sich eben nicht um eine Gewebeprobe handelt - Liquid Profiling genannt. Das riesige Potenzial der Methode, aber auch ihre möglichen Grenzen und die Frage, in wessen Hände die Untersuchung gehört, sind wichtige Themen des 33. Deutschen Krebskongresses, der am Mittwoch eröffnet wurde und bis Sonnabend im City Cube in Berlin tagt.

Diskussion um Früherkennung

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22.02.2018