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Politik

„Ich bin überzeugter Bürokrat“

Staatssekretär Frank Nägele (SPD) soll die Verwaltungsreform voranbringen. In Berlin gibt es zu viele Zuständigkeiten und zu wenig Kommunikation, sagt er

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von
Jan Thomsen
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In Frank Nägeles Büro steht ein edles rotes Klapprad. Damit radelt der 54-Jährige von Termin zu Termin, wenn der Weg nicht allzu weit ist. Derzeit besucht Nägele, zuständig für Berlins Verwaltungsreform, alle zwölf Bezirksbürgermeister - und zwar in ihren Rathäusern.

Herr Nägele, können Sie in einem Satz beantworten, warum Berlin nicht funktioniert?

Mit jeder Antwort würde ich die These stützen, die in Ihrer Frage liegt. Die teile ich aber nicht. Richtig ist: Berlin hat insgesamt eine gute Verwaltung - und ja, es gibt Dinge, die nicht funktionieren.

Aus Sicht vieler Bürger deutlich zu viele: Mal hakt es in den Standesämtern, mal in den Bürgerämtern, in den KfZ-Stellen, dann wieder beim Elterngeld. Das nervt gewaltig.

Das sind in der Tat Probleme, die es abzustellen gilt. Sie haben meist unterschiedliche Ursachen. Ich bin seit gut 100 Tagen im Amt und gerade dabei, mir jeweils ein Bild zu machen. Geht es um ein Führungsproblem, ein Kommunikationsproblem, ein Verfahrensproblem, ein Personalproblem? Mein Job ist es, die Muster zu erkennen und Lösungen vorzuschlagen, die für alle funktionieren.

Geht es nicht überall vor allem um mehr Personal?

Grundsätzlich ist der lange Sparkurs in Berlin eine Ursache für viele Schwierigkeiten. Er hat in den Verwaltungen dazu geführt, dass Modernisierungen ausblieben und dass uns Personal fehlt. Aber ich beobachte noch etwas…

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07.08.2018