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Technik

Heißer als die Sonne

Fusionskraftwerke sollen Energieprobleme der Zukunft lösen. In Greifswald steht ein neuer großer Test an

By Gwurden (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
von
Torsten Harmsen
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Technik

Der 3. Februar wird ein großer Tag für Greifswald, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt in die Hansestadt. Denn Forscher der Anlage Wendelstein 7-X gehen einen weiteren großen Schritt in Richtung Kraftwerk der Zukunft. Denn künftig soll neben Sonne und Wind auch die Kernfusion Energie produzieren. Und zwar mit einer ungeheuer großen Ausbeute, die fast wie Zauberei anmutet. Das Wasser einer halbgefüllten Badewanne und das Lithium aus einem alten Laptop-Akku sollen ausreichen, um einen Bundesbürger 30 Jahre lang mit Strom zu versorgen. Wie das funktionieren kann und welche möglichen Gefahren damit verbunden sind, erzählt der Greifswalder Projektleiter Thomas Klinger, Direktor am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik.

Herr Klinger, bauen Sie in Greifswald bereits am Fusionskraftwerk?

Nein. Das ist eine Versuchsanlage, mit deren Hilfe wir die wichtigsten Grundfragen für ein Fusionskraftwerk beantworten können.

Um welche Grundfragen geht es?

Unser Problem ist nicht die Fusion selbst. Dass die funktioniert, ist hinreichend bewiesen. Sondern es geht darum, dass man für die hohe Energieausbeute in einem Kraftwerk sehr viele Fusionsprozesse pro Sekunde erreichen muss. Dazu müssen wir ein geeignetes Plasma erzeugen: ein superheißes dünnes Gas mit hoher elektrischer Leitfähigkeit und einer Temperatur von 100 Millionen Grad Celsius. So ein Plasma ist aber nicht leicht aufrechtzuerhalten. Um…

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02.02.2016