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Erdbeben in Deutschland

Potsdamer Forscher analysieren anhand der historischen Ereignisse seit dem Jahr 1000, wie groß das Ausmaß der Gefahr in den verschiedenen Regionen ist

NGi / pixabay.com
von
Kerstin Viering
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Wenn der Boden schwankt und wackelt, die Gläser im Schrank klirren und vielleicht sogar Gebäude zusammenstürzen, hat das mit einem Gott namens Ruaumoko zu tun. So erzählt es eine alte Legende der Maori in Neuseeland. Schon im Mutterleib, so heißt es, habe er durch sein Strampeln und Treten Erdbeben ausgelöst. Und später erzitterte der Untergrund unter der Wucht seiner Schritte.

Wenn das stimmt, scheint der göttliche Unruhestifter in Deutschland nicht allzu oft unterwegs zu sein. Die Gefahr, dass ein heftigeres Erdbeben Menschen tötet und hohe Schäden anrichtet, ist hierzulande relativ gering. "Vernachlässigen darf man sie aber trotzdem nicht", sagt Gottfried Grünthal vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam. Er und seine Kollegen haben gerade neue Karten veröffentlicht, auf denen sich das Ausmaß der Gefährdung in verschiedenen Regionen Deutschlands ablesen lässt. Derweil versuchen GFZ-Forscher um Torsten Dahm, die lokalen Ursachen der Erschütterungen besser zu verstehen. Für Seismologen gibt es also auch im scheinbar so ruhigen Deutschland Spannendes zu erforschen.

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Die Karte zeigt erdbebengefährdete Gebiete in Deutschland und angrenzenden Ländern.

Das fängt schon beim Blick in die Geschichte an. "Wenn man die Gefährdung zuverlässig einschätzen will, muss man die bisherige Erdbebentätigkeit über einen möglichst langen Zeitraum in die Analysen einbeziehen", sagt Gottfried…

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28.06.2018