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„Die Politik ist viel zu sehr fokussiert auf Elektromobilität“

Alternativer Verkehr ist mehr als nur Stromautos, sagt der BUND-Chef Hubert Weiger. Von Porsches mit Hybrid-Motor hält er gar nichts

von Julia Puder [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons
von
Frank-Thomas Wenzel
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Der Autoverkehr in den Städten wird zu einem immer größeren Problem. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND, fordert deshalb ein radikales Umdenken. Ziel muss für ihn sein, Menschen auf die Straßen zu bringen.

Herr Weiger, die sogenannte urbane Mobilität ist in jüngster Zeit zu einem Megathema geworden. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Viele Menschen wollen nicht mehr in den Städten leben, die so sind, wie sie jetzt sind - mit zugeparkten Gehwegen und zugeparkten Radwegen. Es gibt Städte, da traut sich selbst der erfahrene Fahrradfahrer nicht auf die Straße, weil Kreuzungsräume zu eng sind, und Fußgänger haben Probleme mit zu kurzen Ampelschaltungen. Ich prognostiziere, dass die Menschen in den Städten künftig immer lauter sagen werden: Das lassen wir nicht mehr mit uns machen.

Sind Großstädter manchmal nicht auch schizophren? Sie fordern Platz, wollen aber zugleich nicht auf ihr Auto verzichten.

Gleichwohl steigt der Druck. In Berlin etwa ist der Anteil des Radverkehrs erheblich gestiegen; nicht wegen der Politik des Senats, sondern trotz der Politik des Senats.

Berlin ist aber eine Ausnahme.

Es gibt einige Städte, die beim Fahrradverkehr weit vor Berlin liegen, die haben dann aber oft Defizite im Zusammenspiel von Radverkehr, Fußverkehr und öffentlichem Verkehr. Und vor allem: Die Politik muss begreifen, dass Radfahren nicht allein am…

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08.08.2015