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Verbrechen

Der Einschnitt

Im September 1972 überfallen palästinensische Terroristen in München Israels Olympia-Mannschaft. Die Attentäter morden, sie nehmen Geiseln, die Befreiungsaktion der deutschen Sicherheitsbehörden scheitert. Elf israelische Athleten und Trainer sterben. 45 Jahre kämpfen ihre Angehörigen um ein angemessenes Gedenken. Jetzt wird im Olympischen Dorf ein Mahnmal eingeweiht

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von
Inge Günther
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Verbrechen

München 1972 - das ist ein Begriff, der nicht nur in Israel und Deutschland für Terror steht, sondern in aller Welt. Auch heute noch, 45 Jahre später. Der Schock saß damals tief. Heitere Spiele hatten es werden sollen in Deutschland. Es kam anders.

Ein achtköpfiges Kommando, das sich "Schwarzer September" nennt, dringt am 5. September 1972 in das Olympische Dorf ein und stürmt die Unterkunft des israelischen Teams. Die Terroristen, die der Organisation "Schwarzer September" angehören, erschießen zwei Sportler; den Gewichtheber Josef Romano lassen die palästinensischen Angreifer vor den Augen der Teamkollegen verbluten. Die neun Überlebenden bringen sie in ihre Gewalt. Es ist das erste Mal, dass Millionen Zuschauer live am Fernsehschirm ein Attentat verfolgen.

Der Versuch, die Geiseln 36 Stunden später auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck zu befreien, endet in einem Desaster. Alle Geiseln, der deutsche Polizist Anton Fliegerbauer und fünf Terroristen kommen im Kugelhagel ums Leben. Die überlebenden israelischen Sportler reisen ab, die Spiele werden fortgesetzt. Der IOC-Präsident Avery Brundage spricht den Satz: "The Games must go on."

Für die Angehörigen der Opfer ist das Leben nicht weitergegangen wie zuvor. Sie haben gelitten, sie haben getrauert. Und sie haben gekämpft, die Angehörigen der elf Athleten und Trainer. Haben versucht zu verhindern, dass die Tage des Terrors von München vergessen und verdrängt werden. Sie haben mehr als vier…

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06.09.2017