Zwei Dinge braucht Kiefer Sutherland, 51, stets griffbereit: ein Päckchen Zigaretten und eine Gitarre. Mit den Zigaretten verschwindet er gleich mal auf den Balkon des Hamburger Hotels, in dem wir uns treffen: mindestens zwei auf Vorrat rauchen, denn "nach einer Stunde ohne bin ich platt". Mit der Gitarre wird er gleich im Anschluss an das Gespräch Richtung Rathausmarkt ausrücken, um einen spontanen Straßengig zu geben. Schnell ist er von einer Traube von hundert und mehr Passanten umringt, einige werfen ihm ein paar Groschen in den Gitarrenkoffer, die meisten aber schauen und lauschen nur verdutzt: Ist das wirklich Kiefer Sutherland, der als Jack Bauer in der Fernsehserie "24" zur Ikone der Popkultur wurde und sich als Tom Kirkman in "Designated Survivor" als Gegenpräsident zu Donald Trump aufschwang? Er ist's. Und er ist in diesen Wochen tatsächlich als Musiker in Deutschland unterwegs. Der britisch-kanadische Schauspieler hat die raren Drehpausen genutzt, um ein Countryalbum einzuspielen, das er nun auf die Bühne bringt. Am 12. Juni gastiert er mit seiner Band in Berlin, im Columbia Theater.
Darf man im Weißen Haus eigentlich rauchen, Mr. Sutherland?
Wenn Sie der Präsident sind, ja. Ansonsten natürlich nicht.
Und wenn Sie den Präsidenten spielen?
Dann bin ich gar nicht im Weißen Haus. Ehrlich gesagt, war ich noch nie im Weißen Haus. Das Oval Office, das Sie in "Designated Survivor" sehen, ist ein Set in Toronto.
Macht es Spaß, den Präsidenten zu spielen?
Absolut. Und man lernt eine Menge. Zum Beispiel, dass der amerikanische Präsident mit vergleichsweise wenig Macht ausgestattet ist. Er darf zwar in seinem Büro rauchen, aber sonst nicht allzu viel, wenn er sich nicht mit dem Kongress verständigt. Das haben die Gründerväter so eingerichtet, und das hat was Beruhigendes, gerade, wenn man sich den amtierenden Präsidenten so ansieht.
Die zweite Staffel von "Designated Survivor" ist letzte Woche zu Ende gegangen. Wird es weitergehen?
Ich…
