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Baum oder Bein

Polizeitaucher finden in den Tiefen der Spree nicht immer nur das, wonach sie suchen. Unterwegs mit einer Einheit in Berlin

Ansebach / Shutterstock.com
von
Anja Reich
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Die Spree – Flussgeschichten (4)

In unserer Sommerserie folgen wir der Spree von der Quelle bis zur Mündung. Wir erzählen, wie der Fluss die Landschaft und die Menschen an seinen Ufern prägt und was er für Berlin bedeutet.

Teil 4: Ganz unten − die Geheimnisse der Spree

BERLIN. Ob es denn unbedingt die Spree sein müsse, fragt Andreas Schulz. Schulz, 48, ist Polizeitaucher, hat sich bereit erklärt, über seine Arbeit zu berichten, und sucht nun nach einem Treffpunkt, einem Ort, an dem schon mal etwas passiert ist, etwas Spannendes, Geheimnisvolles. Am Telefon ist es ruhig. Schulz überlegt. Wenn Staatsgäste kommen, sucht er unter den Brücken nach Bomben, sagt er. Vorsorglich. Gefunden hat er aber noch keine. Dafür ist er mal auf zwei Behälter radioaktives Material gestoßen, Krankenhausmüll, der ins Wasser geworfen wurde. Da könnte er viel zu erzählen. Aber das war am Landwehrkanal, nicht an der Spree.

Der schlimmste Einsatz, das war der am Tegeler Hafen. Polizeitaucher mussten nach einem Mädchen suchen, das beim Baden verschwunden war. Es war einfach weg. Wie der Junge in Potsdam. Nach ein paar Tagen fand man ihren Körper in einem Abflussrohr. Das Gitter fehlte, sagt Schulz, der Sog hat sie in das Rohr gezogen. Er…

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06.08.2015