Lesezeit 10 Min
Fernweh

Insel-Abenteuer in der Nordsee

Die nordfriesischen Inseln sind viel mehr als schöne Strände, grüne Deiche mit Schafen und endlos weites Wattenmeer. Unsere Reise an die Nordsee beginnt vor fast 700 Jahren – wie sind die Inseln eigentlich entstanden? Weiter geht es mit den sprachlichen Eigenheiten der Nordfriesen, die dem einen oder anderen vielleicht seltsam erscheinen mögen. Natürlich gibt es auch einen Reisebericht und kurze Insel-Porträts

THORSTEN HÖGE
von
Thorsten Höge
und
Anna Pechbrenner
Lesezeit 10 Min
Fernweh

Wer hat Angst vorm Blanken Hans?

Wenn Ihr die nordfriesischen Inseln besucht, werdet Ihr ihm womöglich begegnen: dem Blanken Hans. Er treibt vor allem im Herbst und Winter sein Unwesen, im Sommer bleibt er meist recht friedlich… Er ist gar kein Mensch, sondern die Nordsee selbst. Sie wird symbolisch „Blanker Hans“ genannt, wenn sie bei Stürmen und Sturmfluten um die Inseln tobt.

Auch bei schönem Wetter ist die Nordsee wegen des Wechsels zwischen Ebbe und Flut welliger als die Ostsee. Ein Glück für kleine Badegäste – denn Wellenhüpfen oder Bodysurfen macht besonders viel Spaß.

Doch es ist die wilde, raue Nordsee, die die nordfriesische Inselwelt über Jahrhunderte entscheidend geprägt hat – und es noch bis heute tut. Jeder Sturm formt das Inselbild mit, auch wenn die Sturmfluten heutzutage aufgrund des guten Küstenschutzes meist glimpflich ablaufen. Früher, als es noch keine Deiche gab, hat der Blanke Hans oft großen Schaden angerichtet: Noch bis ins 13. Jahrhundert gehörten die heutigen Inseln und Halligen zum nordfriesischen Festland. Das änderte sich mit der sogenannten Ersten Großen Mandränke [dem großen Ertrinken], einer Flutkatastrophe im Jahre 1362. Die Sturmflut riss ganze Landmassen mit sich, zurück blieben die große Insel Alt-Nordstrand sowie einige Reste, die zu den Halligen wurden. Auch das legendäre, sagenumwobene Rungholt soll während dieser Flut untergegangen sein.

Danach fingen die Menschen erstmals an, einfache…

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Nr. 2/2017