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Warum stinkt nasse Wolle?

Jeder kennt den Geruch nach alten nassen Putzlappen, den Schafwolle annimmt, wenn sie feucht oder nass wird. Doch warum ist das so?

von
Angelika Lensen
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Den muffigen Geruch von nasser Schafwolle erkennen viele Menschen sofort. Genau wie den Geruch von frisch gemähtem Gras, warmem Sommerregen, Äpfeln, frischem Brot, Benzin oder Abwasserkanal. Es ist ein einzigartiger Geruch, den die meisten Menschen auch nicht so schnell wieder vergessen. Denn er gehört nicht unbedingt zu den angenehmsten Düften für unsere Nase. Und auch Hundebesitzern ist der Mief vom Fell ihres vierbeinigen Freundes durchaus bekannt, wenn er bei Regen und nasser Witterung draußen gewesen ist.

Wollfett schützt vor Nässe

Sie kennen den Geruch von nasser Wolle nicht? Dann kaufen Sie mal ein billiges Paar Schafwollsocken, gehen ins Badezimmer, stecken die Socken in lauwarmes Wasser, wringen sie aus und legen sie zum Trocknen auf ein Handtuch. Dann verlassen Sie das wohlig warme Badezimmer, in dem weder Türen noch Fenster offen stehen sollten. Wenn Sie dann nach einigen Stunden zurückkehren, können Sie den Geruch von nasser Wolle in Ihrem Badezimmer hautnah erleben. Und warum die Wolle nun in Verbindung mit Feuchtigkeit so stinkt? Es ist das Wollfett, das Lanolin, das normalerweise die Schafe davor schützt, bei Regen durch und durch nass zu werden. Lanolin bildet einen wachsähnlichen Überzug auf der Wollfaser und macht sie auf diese Weise wasserabstoßend. Und auch Hunde produzieren mit ihren Talgdrüsen Hautfett, damit ihr Fell vor Feuchtigkeit geschützt wird und seine wärmende Funktion behält.

Jede Menge Lanolin

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26.01.2018