Lesezeit 11 Min
Verbrechen

Schwer krank

Eine Frau stößt auf Missstände bei Bluttests. Sie wendet sie sich an das Berliner Landeskriminalamt. Doch ihre Anzeige scheitert unter dubiosen Umständen

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von
Frederik Bombosch
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Verbrechen

Medizinische Befunde sind für die meisten Menschen Gewissheiten. Auf die Diagnose folgt die Therapie, mit ihr die Hoffnung - aber was ist, wenn die Hoffnung trügt, die Gewissheit keine ist?

Kira Merk (Name geändert) sagt, dass sie für eine ehrliche Medizin kämpft. Die Berlinerin ist seit Jahren schwer krank. Details sind für diese Geschichte nicht wichtig, darum nur so viel: Ihr Leiden ist lebensbedrohlich, sehr selten und schränkt sie in ihrem Alltag stark ein. Unzählige Male wurde ihr Blut untersucht, kamen Befunde aus den Laboren. Manche ließen sie gesund erscheinen. Dann wieder schickten die Labore Werte, die das Gegenteil aussagten. "Ich wollte das verstehen", sagt sie.

Jahrelang recherchierte sie - ihr medizinisches Wissen aus dem Studium half ihr dabei. Sie versteht inzwischen, wie Hersteller von Bluttests Angaben zur Messgenauigkeit ihrer Produkte verändern. Sie hat Belege dafür gesammelt, ließ ihr Blut unter anderem von fünf Laboren parallel untersuchen - die fünf unterschiedliche Ergebnisse lieferten. Auf dem Markt befinden sich Tests, die zum Teil in deutlich unter 50 Prozent der Fälle richtige Ergebnisse liefern. Das bedeutet: Zahllose Patienten bekommen fehlerhafte Befunde. "Auch die Medizin hat scheinbar ihren Abgasskandal", sagt Kira Merk.

Mit ihrem Wissen wendet sie sich schließlich an die Strafverfolgungsbehörden. Doch sie muss feststellen: Das Landeskriminalamt Berlin (LKA) lässt nicht nur die Möglichkeit verstreichen, Merks…

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13.03.2018