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Fernweh

Die Schatzsucher

Vor den Küsten Italiens liegen antike Kostbarkeiten unter dem Meeresboden. Ehemalige Fischer träumen von einem Unterwasser-Archäologie-Pfad für Touristen

falco / pixabay.com
von
Regina Kerner
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Fernweh

Ischia. Früher fuhren Giulio Lauro und die anderen Männer aufs Meer, um Schwert- und Thunfische, Makrelen, Brassen, Zackenbarsche oder Pfeilkalamare zu fangen. Heute haben sie statt Netzen und zappelnder Ladung meist Urlauber an Bord. Die Fischerkooperative aus Ischia Ponte hat die kleine Tourismusfirma "Marina di Sant'Anna" gegründet und bietet Touren um die Insel im Golf von Neapel an. Vor allem aber suchen Giulio und die anderen inzwischen im Meer nach etwas ganz anderem als Fischen: Sie spüren die Schätze der Antike auf.

Alles fing damit an, dass Hobbytaucher vom sandigen Grund der Bucht vor Ischia Ponte Bleistücke aus der Römerzeit nach oben brachten. Das war in den Siebzigerjahren. Archäologen vermuteten schon damals, dass unter dem Meeresboden noch mehr liegen könnte. Dabei ist es dann geblieben. Italien hatte genug mit seinen Altertümern und Ausgrabungen an Land zu tun.

Ständig Vulkanausbrüche

Giulio Lauro, dem Fischer aus Ischia Ponte, hat die Sache aber keine Ruhe gelassen. "Ich wollte wissen, was da unten im Meer liegt. Es geht schließlich um die Geschichte unserer Insel und unseres Heimatorts", erzählt er. Giulio wartet an einer Mole von Ischia Ponte, gegenüber der Felseninsel mit dem Castello Aragonese, der mittelalterlichen Festung, Hauptsehenswürdigkeit der Insel. Gleich müsste das Boot mit seinem Sohn Gaetano von der Unterwasser-Grabungsstelle zurückkommen.

Giulio, 58 Jahre alt und grau meliert,…

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08.01.2018